Welche Aufgaben übernimmt die Fachanwältin für Versicherungsrecht?

Wer seine Risiken absichern möchte, schließt eine Versicherung ab. Geht es beispielsweise um die Renten- und Krankenversicherungen, dann gibt es gesetzliche Verpflichtungen. Diese betreffen in erster Linie Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Doch von Zeit zu Zeit kommt es zu Problemen, wenn eine Versicherung beispielsweise die Zahlung verweigert. Dann muss ein Spezialist eingreifen, der über die rechtlichen Kenntnisse und eine adäquate Ausbildung verfügt. Hierbei handelt es sich um die Fachanwältin für Versicherungsrecht. Nach ihrer juristischen Ausbildung absolviert sie zahlreiche Kurse und weist währenddessen ihre fachlichen Erfahrungen nach. Dazu bearbeitet sie in der sie beschäftigenden Rechtsanwaltskanzlei oder einem Versicherungsunternehmen eine zuvor von der Anwaltskammer definierte Anzahl von versicherungstechnischen Fällen. Diese kann sie entweder für den Versicherungsnehmer als auch den Versicherungsgeber bearbeitet haben. Die federführende Leitung obliegt dabei immer einem versierten Fachanwalt. Nach den erfolgreich abgelegten Prüfungen wird ihr dann der Titel Fachanwältin für Versicherungsrecht verliehen.
Sobald sie den Titel führen darf, kann sie ihre Mandanten eigenverantwortlich beraten und vor Gericht vertreten. Allerdings haftet sie auch für die finanziellen Folgen, die durch eine Fehlberatung entstehen. Der erste Termin ist meistens kostenlos und dient vertrauensbildenden Möglichkeiten. Kann die Anwältin ihrem Mandanten vertrauen oder lügt er sie an? Möchte sich der Mandant von ihr vertreten lassen? Hierbei geht es auch um die fachliche Kompetenz, von der der Ratsuchende überzeugt sein muss.
Zu den zentralen Aufgabenfeldern zählt beispielsweise das Sozialversicherungsrecht. Außerdem kennt sich die Fachanwältin im allgemeinen Versicherungsrecht bestens aus. Sie vertritt auch Eigentümer, die mit ihrer Gebäudeversicherung Probleme haben, da nach einem Schadensfall nicht alle Kosten übernommen werden. Gegebenenfalls greift die Juristin auf einen unabhängigen Sachverständigen zurück. Gewinnt sie den Rechtsstreit, muss der Versicherungsträger dessen Kostennote ebenfalls bezahlen.
Die Fachanwältin für Versicherungsrecht darf ihren Mandanten im ganzen Land vertreten. Einige Fachanwältinnen verfügen über die Zulassungen, mit denen sie auch im Ausland ihren Beruf ausüben dürfen. Für die Reisekosten sowie alle anderen Auslagen hat der Mandant aufzukommen. Diese Aufwendungen lassen sich jedoch doch eine Rechtsschutzversicherung abfangen, die allerdings mindestens ein halbes Jahr vor dem Eintritt des Rechtsfalles abgeschlossen werden sollte.
Eine vielseitige Fachanwältin für Versicherungsrecht arbeitet eventuell auch für die Versicherungsgesellschaften. Hier kann sie eine aussagefähige und gut strukturierte Karriere machen, wenn sie ihren Arbeitgeber vor unangemessenen Forderungen seitens der Versicherten schützen kann. Hierbei greift sie auf Versicherungsfachwirte und andere versierte Mitarbeiter zurück. Das ist beispielsweise der Fall, sollte es bei einem Gebäudebrand zu umfangreichen Schadensersatzforderungen seitens der Eigentümer kommen. Bevor sie ein Gerichtsverfahren mit den damit verbundenen Kosten anstrebt, wird sie eine Güteverhandlung anregen. Viele Versicherungen stellen Anwälte als Mitarbeiter fest ein. Alternativ greifen sie auf Freiberuflerinnen zurück, die von Fall zu Fall für die Träger arbeiten.


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